Reise des Kinder- und Jugendchores nach Örnsköldsvik, Schweden

Reise des Kinder- und Jugendchores vom 08. bis 12. Mai 2013 nach Örnsköldsvik, Schweden

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen- wenn 34 eine Reise machen, dann können sie ein Lied davon singen. Am 8.5 flog der Kinder und Jugendchor der Chorgemeinschaft Eichwalde e.V. mit 21 Kindern und Jugendlichen und 13 Erwachsenen nach Schweden. Es war unsere erste große Chorfahrt und für einige auch der erste Flug. Warum Schweden? Ich habe das Glück, dass meine Zwillingsschwester dort lebt. Ihr Beruf ist Chorpädagogin und sie leitet zwei Chöre, den Kinderkammerchor in Ö-vik und Feminalen (einen Mädchenjugendchor). Somit war ein treffen unserer Chöre vorprogrammiert und in diesem Jahr endlich erfüllt worden. Nach mehr als einem Jahr Vorbereitung (von der Planung bis zur Durchführung) war es am 8.5 endlich so weit. Ab Stockholm ging es dann mit dem Zug, der Botniabahn, weiter über Sundsvall nach Örnsköldsvik (Ö-vik), wo uns unsere Gastfamilien herzlich empfingen. Die Chormädels (Entschuldigung Nick dass ich immer nur von Mädels spreche, aber du warst auf unser Reise der einzige Junge) hatten schon vor reisebeginn Kontakt zu Ihren Gastfamilien aufgenommen, das ist in Zeiten von Facebook nicht schwer und war auch schon ein Abenteuer für sich. Immer zu zweit untergebracht ging es dann auseinander. Spannend die Frage vorher, können die denn deutsch? Ich wusste ja, dass gerade bei den Jüngeren die Gasteltern und Kinder auch Deutsch können, aber bei den Älteren? Bis in die Nacht hinein bekam ich noch Nachrichten von meinen Mädels…Hilfe wie sollen wir uns verständigen – Antwort, na wie wärs denn mit Englisch? Oder mit den Händen und Füßen?..Martina, die haben einen Hund, der hat mich abgeschlabbert- nun dann kann das doch nur ein wirklich kinderlieber Hund sein, oder? Nach einer kurzen Nacht für mich kamen dann schon die morgendlichen Begrüßungen per Handy, was wäre das wohl ohne diese Technik geworden? Ich liebe meine Chorkinder dafür, sie lassen mich an Ihren Dingen teilhaben und das ist doch ein wirklich schöner Vertrauensbeweis. Um 13.00 Uhr begann unser gemeinsamer Workshop. Etwa 60 Kinder und Jugendliche von 6-17 nahmen daran teil. Geleitet wurde der Workshop durch Daniela Nyström, meiner Schwester. Schon das Einsingen und lockern war sehr interessant für uns, viel Wert wurde auf die Sprache und den Sitz der Sprache gelegt. Dann probten wir unsere gemeinsamen Lieder, die für uns Eichwalder aber neu waren..besonders toll kam der Kanon O Music von Lowell Mason bei uns an, er geht ins Blut, das das Ergebnis schnell präsentiert werden konnte. Witzig war dann die Erarbeitung der gemeinsame Volkslieder „ alle Vögel sind schon da, in Deutsch und Schwedisch mit der bekannten Begleitstimme und das schwedische Volkslied „ Im Frühtau zu Berge“ hier hatten wir vorab den Becher Rapp einstudiert, den kann man zu allen Liedern, die im 4/4 Tackt geschrieben sind durchführen, welch ein Spaß hatten wir hier schon in Eichwalde bei den Proben. Selbst die Kleinen hatten das am Ende geschafft. Nun aber Rappten nur wenige und der Rest sang. Wir hatten viel Spaß. Die Gasteltern organisierten ein „Fika“ , die sogenannte Kaffepause und wir stärkten uns alle gemeinsam bevor dann um 16.00 Uhr das Konzert begann. Volles Haus, viele deutschsprachige Gäste- einfach eine angenehme Stimmung breitete sich aus. Gemeinsam begannen wir mit den neuen Liedern, dann übernahmen unsere Gastgeber das Programm. Als wir dann dran waren brauchten wir uns nicht zu verstecken, der Chor hat eine sehr gute Leistung abgeliefert du mit Freude gesungen. Wir zeigten einen Querschnitt durch unser Repertoire und Klaus Sedl begleitete uns wie immer gekonnt am Klavier. Unsere zweijährige Zusammenarbeit trägt Früchte. Mittlerweile benötigen wir schon keine Absprachen mehr, wir verstehen uns blind. Der Applaus der Zuschauer belohnte uns für unsere Mühen, einige hatten Tränen in den Augen vor Freude auch mal wieder deutsche Lieder hören zu können. Die Gasteltern waren stolz auf „ ihre“ Kinder und der Abend wurde dann mit einem gemeinsamen Abendbrot abgerundet. Freundschaften haben sich entwickelt, die Einen lernten deutsch, die Anderen Schwedisch- und allen war klar, das war nicht unser letztes Treffen. Wir luden unsere Gastgeber zu einem Gegenbesuch im nächsten Jahr nach Eichwalde ein. Der Freitag war der freie Tag, die Kinder und Jugendlichen trafen sich in der Stadt und gingen shoppen…. Am Nachmittag gingen dann alle gemeinsam ins Vergnügungsbad. Die Zeit in Ö-vik verging viel zu schnell, Adressen und Telefonnummern wurden ausgetauscht. Um 22.00 hieß es Abschied nehmen! Danke für die tolle Zeit. Jetzt ging es mit dem Nachtbus nach Stockholm wo wir um kurz nach fünf in der früh ankamen. Der Bahnhof und die Stadt wirkten menschenleer. Was macht man um diese Zeit in Stockholm? Zuerst wurden die Koffer verstaut, das allein dauerte schon eine Stunde, dann gingen wir spazieren, eine Runde bis zur Altstadt und wieder zurück, wo dann Geld getauscht werden konnte und wir gemeinsam frühstückten. Die Stadt füllte sich langsam, wir teilten uns. Der nächste Treffpunkt war die Wachablösung um 12.00 Uhr beim Königlichen Schloss. Wenn man in Stockholm ist muss man Das erlebt haben. Wir hatten also alle dieses Erlebnis verfolgt, bis auf unser Jüngster- Nick 6 Jahre, er schlief im Schoss seiner Chorleiterin ein. Der nächste Punkt war der Besuch des Vasamuseums. Kurzes „ nörgeln“ einiger Teilnehmer, aber es gab kein wenn und aber. Das war Pflicht. Das Vasamuseum hat im Übrigen nichts mit dem Wasa Knäckebrot zu tun. Die Vasa war ein Regelschiff, welches im 17.Jhd gebaut wurde und noch bei seiner Jungfernfahrt sank. 333 Jahre später 1961 wurde die Vasa komplett gehoben und ist das größte noch vollkommende Boot welches je so gefunden wurde. Es ist sehr imponierend. Man kommt in das Museum hinein und sieht dort in voller Größe dieses herrliche Schiff und kann dann vieles über die damalige Zeit, den Schweden und den Handel lernen. Für jeden Schwedentourist ist der Besuch dieses Museums einfach ein MUSS- und daher natürlich auch für uns. Es hat auch niemand bereut. Die Zeit in Stockholm verging wie im Fluge, am Abend ging es dann total k.o. zum Hotel am Flughafen Skavsta um morgens früh dann wieder nach Schönefeld zurück zu fliegen. Alle sind heil wieder angekommen, sehr müde aber um viele Erlebnisse reicher. Mein Facit: Wenn meine „Chorkinder“ zufrieden sind, dann haben wir wohl alles Richtig gemacht. Finanzmittel erhält man nur wenn man nichts vorab reserviert hat, das ist mit einer Gruppe natürlich echt schwer und heißt, Fördergelder müssten schon fast 1Jahr im Voraus beantragt werden. Wir hatten am Ende keine Fördergelder erhalten, nicht vom Landkreis und nicht von der Gemeinde obwohl wir noch dringend Geld benötigt hätten, aber dank der Spendenaufrufe hier wurde es bezahlbar. Wir danken allen Sponsoren: Fritz Schöning, RA Fr. Hofmann aus Eichwalde,Fam. Gortzel, Fr. Markgraf und Fr. Klee, Fr. Uhlenbrock,dem Förderverein Plumpengraben aus EW, Hr. Stumpf,Hr Sadlowski, Fr. Ullrich,Fr. Hummel und weiteren Mitgliedern der Chorgemeinschaft Eichwalde. Es war keine Familienreise, ich hatte kaum Zeit gehabt mit meiner Schwester aber das war ja auch nicht das Ziel der Fahrt. In der Zeit war ich Mutter, Krankenschwester, Ratgeberin, Dolmetscherin und Freundin für all meine Kinder und Jugendlichen. Ein Kind hatte einen Epileptischen Anfall, alles ging gut aus. Danke an alle Eltern, die Kinder und Jugendlichen, den Gastfamilien und Daniela Nyström, die in Schweden die Organisation der Unterkunft und des Konzertes hatte. Danke dem Schwedischen Chorverband für die Finanzielle Unterstützung und den Lehrern meiner Chorkinder für das Verständnis – sie mussten ja alle einen Schultag frei geben. Danke an alle, die mich unterstützten – ich würde eine solche Reise jederzeit wieder durchführen. Danke an unsere Betreuer: Angela, Klaus, Marlis, Jürgen, Dirk, Birgit, Jeanette, Charlotte, Mandy, Steffi, Carola und Martin. Martina Büttner ( Chorleiterin) Tack för allt! ( danke für alles)