Ursprünglich war es nur eine Idee des früheren Chormitgliedes, der Gitarrenlehrerin Christel Kandetzki, das Jubiläum „90 Jahre Chorgesang in Eichwalde“ im Jahre 2009 durch einen musikalischen Beitrag zu bereichern. Welche Sängerin oder welcher Sänger kann denn noch ein Musikinstrument spielen bzw. früher Erlerntes aus dem Schlaf der Vergessenheit zu holen? Die Frage war bald beantwortet und kurzum fand sich kleine Truppe von 6 Mitspielern zusammen, die kurzentschlossen ans Werk ging. Trotz unterschiedlicher Voraussetzungen gelang es mit Mandoline, Mandola, Gitarre, Klavier, Geige, Flöte und Percussion ein paar Stücke einzuüben, die Mut machten, das Begonnene fortzuführen. Dass Erlerntes aus fernen Kindertagen noch im Rentenalter Früchte tragen kann, motivierte die frisch gebackenen Instrumentalisten zusätzlich.
Die erfahrene Flötistin Sakia Sellnau hat kurz nach der „Gründungsphase“ die Leitung der Gruppe übernommen, nachdem Christel Kandetzki die wiederentdeckte Freude am Spielen des einst in der Abstellkammer schlummernden Instrumentes zu einem „Dauerzustand“ kultiviert hatte. Sie verstand es, die Instrumentalisten immer wieder anzuregen, sich an anspruchsvollere Stücke heranzuwagen und dabei die Spieltechnik zu verbessern. Quer durch die Musikliteratur zählen nun Volkslieder, irische Folklore, Einzelwerke aus dem klassischen Repertoire zu den gern gespielten Stücken der Gruppe. Die kleine Musikantenschar ist inzwischen auf fast 20 Mitwirkende angewachsen, was den Vorteil hat, dass auch in kleineren Formationen bzw. bei Abwesenheit einzelner Musikanten gespielt werden kann.
Weil für die vorhandene Instrumentenbesetzung das übliche Notenmaterial nicht immer geeignet ist, seit längerem sind auch noch 2 Klarinettisten dabei, richtet Saskia mit Hilfe von Computerprogrammen die Musikstücke für die jeweiligen Instrumente ein, so dass musikalisch reizvolle Partituren entstehen. Sogar die Mundharmonika hat inzwischen einen Platz im Klangspektrum der Gruppe gefunden. Reizvolle Akzente setzt auch ein Glockenspiel, was mitunter als verbindendendes Element innerhalb eines Musikstückes (z.B. Medley) eingesetzt wird.
Mittlerweile ist das kleine „Orchester“ zu einer festen Größe in den Konzertprogrammen des Gemischten Chores der Chorgemeinschaft geworden, denn auch Chorleiter Tobias Majewski freut sich über die willkommene Bereicherung des Repertoires, mitunter auch zur Begleitung ausgewählter Chorlieder. Wiederholt hat die eifrige Musikantenschar auch schon mit eigenständigen Darbietungen die Zuhörer erfreut.
Manfred Hentrich